Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendlichen in Remscheid die gleiche Chance auf einen optimalen Start ins Leben haben. Dazu brauchen wir Kitas und Schulen, die unsere Kinder sozial gerecht und leistungsstark fördern und stärken. Es ist uns ein Anliegen, dabei den Gedanken der UN-Behindertenrechtskonvention zu leben und zu unterstützen und so die selbstbestimmte Teilhabe auch für junge Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen.
Bildung beginnt nicht erst in der Schule, sie fängt schon in den Kindertagesstätten und der Kindertagespflege an. Hier begegnen sich Kinder, lernen soziales Verhalten, erfahren kulturelle und umweltbezogene Bildung und werden durch gut ausgebildete Erzieher*innen optimal betreut. Auch Eltern finden in den Kitas wichtige Ansprechpartner*innen, Hilfe und Unterstützung. Trotz großer Fortschritte beim Kita-Ausbau, ist es für zu viele Familien nach wie vor eine Herausforderung, einen Kita-Platz zu finden.
In den kommenden fünf Jahren werden wir dafür sorgen, dass der Bedarf an Plätzen in Kitas und der Kindertagespflege endlich gedeckt wird, und innovative Konzepte wie einen Kita-Campus vorantreiben. Wir werden die Kitas als Anlaufstellen für Familien weiterentwickeln und dazu die bestehenden „Familienzentren“ stärken sowie die erfolgreiche Kita-Sozialarbeit ausweiten. Für noch mehr Qualität in unseren Kitas werden wir den Qualitäts-Fördertopf fortführen, der auf Initiative der GRÜNEN eingerichtet wurde, und dieses zusätzliche Budget für Materialien oder Förderangebote verstetigen.
Gute Betreuung und Förderung gibt es nur mit qualifizierten und fair bezahlten Fachkräften. Wir werden darum die bestehende Fachkräfteinitiative fortsetzen, damit in Remscheid keine Kita-Plätze aufgrund fehlender Erzieher*innen unbesetzt bleiben.
Remscheid wächst und damit auch die Zahl der Schüler*innen. Damit an allen Schulen gute Lernbedingungen herrschen, werden wir in den kommenden Jahren rund 250 Millionen Euro in unsere Schulen investieren. Damit schaffen wir neue Klassenräume sowie Erweiterungsbauten und modernisieren und sanieren Bestandsgebäude. Um beim Schulausbau schneller voranzukommen, setzen wir GRÜNE auch auf die neu gegründete städtische Schulbaugesellschaft. Mit ihrer Hilfe werden wir Planungs- und Vergabeverfahren beschleunigen.
Ökologische und nachhaltige Baustandards haben für uns GRÜNE gerade bei Schulbau- und Sanierungsmaßnahmen Priorität. Das gilt für die Verwendung gesunder und – im Optimalfall – nachwachender und/ oder wiederverwertbarer Baumaterialien ebenso, wie für die grüne und klimaangepasste Gestaltung von Gebäuden und Außenflächen. Um unsere Schulen auch für Hitze und andere Extremwetterereignisse fit zu machen, werden wir das erfolgreich begonnene Begrünungs- und Entsiegelungsprogramm für unsere Schulhöfe fortsetzen.
Die offenen Ganztagsschulen (OGS) sind ein Erfolgsmodell in Remscheid. Für eine nach wie vor wachsende Zahl von Familien sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder. Vielen Eltern und gerade Alleinerziehende sind auf dieses Angebot angewiesen, um Job und Familie miteinander zu vereinbaren. Ab 2026 wird darum auch für Grundschüler*innen schrittweise ein Rechtsanspruch auf einen Platz im offenen Ganztag eingeführt. Um den wachsenden Bedarf zu decken, werden wir den Ausbau in diesem Bereich konsequent vorantreiben und sowohl das Angebot als auch die Qualität in der OGS weiter stärken – mit guten Räumen und qualifiziertem Personal.
Unsere Schulen sollen die Individualität aller Kinder fördern, sie bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen, aber auch Hilfe und Orientierung im Alltag bieten – mit Offenheit und Toleranz. Schulsozialarbeiter*innen sind darum von unseren Schulen nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen Familien, Kinder und Jugendliche dabei, eigene Perspektiven zu entwickeln und Lernziele konsequent zu verfolgen.
Ebenso wie Erwachsene leiden viele Schüler*innen unter Stress, Prüfungsangst und Depressionen. Diese Entwicklung hat sich nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie spürbar verschärft. Die Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen wird darum immer wichtiger und auch hier bietet die Schulsozialarbeit Hilfe und Unterstützung.
Als GRÜNE werden wir dafür sorgen, dass die bestehenden Angebote erhalten bleiben und verstetigt werden. Wo das Land keine ausreichenden Angebote zur Verfügung stellt, werden wir weiterhin nach Wegen suchen, diese gemeinsam mit den Trägern der Jugendhilfe zu ergänzen.
Auch in Remscheid gibt es nach wie vor zu viele Jugendliche und junge Erwachsene ohne Schul- und/ oder Berufsabschluss. Gleichzeitig steigt der Mangel an Fachkräften in immer mehr Bereichen der Wirtschaft, aber auch im öffentlichen Dienst. Um beiden Problemen zu begegnen, wollen wir allen Jugendlichen einen sicheren und erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf ermöglichen.
Dazu unterstützen wir die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“. Sie unterstützt Schüler*innen in NRW beim Übergang von der Schule in den Beruf. Frühzeitige Berufs- und Studienorientierung, Hilfe bei der Berufswahl und dem Eintritt in Ausbildung und Studium sind die Kernziele der Initiative.
Neben den allgemeinbildenden Schulen haben auch unsere drei Berufskollegs und die außerbetrieblichen Bildungsstätten wie das BZI oder die Akademie für kulturelle Bildung maßgeblichen Anteil an der beruflichen Bildung in unserer Stadt und der ganzen Region. Als GRÜNE werden wir in den kommenden fünf Jahren mehr Geld in die – vor allem – digitale Ausstattung unserer Berufsschulen investieren. So machen wir auch sie für die Zukunft fit und insbesondere für neu entstehende Berufsbilder rund um Digitalisierung und künstliche Intelligenz.
Unser Kultur- und Bildungszentrum, bestehend aus der Stadtbibliothek und der Jugend Musik- und Kunstschule, bietet zusammen mit anderen gemeinwohlorientierten Weiterbildungsträgern ein unverzichtbares Angebot im Bereich der Weiterbildung, der musischen Bildung, aber auch der Demokratieförderung. Schulabschlüsse können hier ebenso nachgeholt, wie spezifische Qualifikationen für verschiedene Berufsfelder erworben werden.
Dieses niedrigschwellige und breitgefächerte Angebot richtet sich an alle Bevölkerungsgruppen. Wir werden unsere vielfältigen Bildungsangebote sichern und ausbauen. Einen wichtigen Beitrag dazu kann der Umbau des ehemaligen „Sinn-Leffers“-Gebäudes an der Alleestraße zu einem neuen, modernen Standort für diese Institutionen und damit zu einem neuen Treffpunkt für die Remscheider*innen leisten.
Wissen ist in einer zunehmend komplexen Welt unverzichtbar. Der Grundsatz „Global denken – Lokal handeln“ gewinnt in unserem täglichen Leben immer mehr an Bedeutung. Nur wer umfassend informiert ist, kann Vorgänge richtig einordnen, sich eine fundierte Meinung bilden und zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen beitragen.
Wir GRÜNEN setzen uns auch für die Förderung außerschulischer Lernorte wie die Musikschule, die Natur-Schule Grund, das Röntgen-Museum und das Werkzeugmuseum ein, die zu einer umfassenden Bildung beitragen. Im direkten Kontakt mit der Natur erfahren Kinder wie Erwachsene gleichermaßen die Bedeutung des Naturschutzes für die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen.
Neben den bestehenden Lernorten werden wir auch die Freizeitanlage „Kräwi“ als ganzjähriges Bildungs- und Bewegungsangebot weiterentwickeln und innovative Konzepte wie die Waldkindergärten weiter ausbauen.
Jugendliche brauchen Räume zum Ausprobieren. Jugendtreffs bieten diese Möglichkeit. Insbesondere in Zeiten zunehmender Demokratie-Verdrossenheit und Zukunftsängste unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen leistet die Arbeit der Jugendhilfe und der Jugendverbände einen unersetzlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eir GRÜNEN unterstützen sie durch eine sichere Finanzierung – auch und vor allem in Zeiten knapper Kassen. Dadurch schaffen wir mehr Spielraum für neue Angebote wie die „queere Jugendarbeit“.
Das Jugendbudget, initiiert und durchgesetzt vom Remscheider Jugendrat, stärkt die Beteiligung und die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen in Remscheid. Wir werden sicherstellen, dass die zusammengetragenen Ideen umgesetzt werden. In gleicher Weise werden wir den neuen Jugendrat bei der Umsetzung seiner Ideen unterstützen.
Eine gesunde Ernährung ist wichtig. Besonders für Kinder und Jugendliche. Eine gesunde Ernährung ist auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wir möchten, dass alle Kinder in unseren Kitas und Schulen Zugang zu gesunden Lebensmitteln erhalten – unabhängig von ihrer familiären und finanziellen Situation. Wir machen uns stark, dass sich alle unsere Schulen auf das Schulobstprogramm bewerben.
Wir unterstützen die Idee, unsere Kommune zu einer Essbaren Stadt zu machen. In diesem Rahmen verwenden wir für den Anbau von Obstgehölzen, Kräutern und anderen essbaren Nutzpflanzen kommunale Grünflächen mit einem aktuell geringen ökologischen Mehrwert in der Innenstadt und näheren Umgebung. So machen wir unsere Kommune erlebbarer und nutzen zugleich Vorteile für die gesunde Ernährung und die Ernährungsbildung.
Wir setzen uns ein für:
• Mehr Personal in Kitas und Kindertagespflege sowie bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen für Erzieher*innen.
• Bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesbetreuungsplätze.
• Umsetzung der Schulbedarfsplanung und Schulsanierungen.
• Angebotsausbau des offenen Ganztags.
• Erweiterung und Fortführung der Schulsozialarbeit.