DOC: Grüne Stellungnahme im Rahmen der Offenlage zum Bebauungsplan Nr. 657 "Gebiet: Röntgen‐Stadion, Jahnplatz und Kirmesplatz" vom 11. Mai bis 19. Juni 2015 gemäß § 3 Abs. 2 BauGB.

18.05.15 –

Das DOC – eine Chance für Lennep?

Wie Remscheid befindet sich auch Lennep in einem deutlichen Wandlungsprozess. Die Einzelhandelsstruktur ist von Leerständen geprägt, Güter des täglichen Bedarfs sind nur am Rande des Altstadtkerns zu erwerben und beim Gang durch die Altstadt fallen immer wieder Wohnungsleerstände auf. Dazu stehen etliche Immobilien zum Teil seit längerer Zeit zum Verkauf.

Durch die integrierte Lage des DOC erhoffen wir einen positiven Effekt für die Lenneper Altstadt. Wie in Roermond sollen die Besucherinnen und Besucher des DOC auch die Altstadt frequentieren und das besondere Flair Lenneps erfahren. Vor allem die Gastronomie und die Inhabergeführte Läden, die regionale Produkte, Feinkost, Kunsthandwerk oder ähnliches anbieten, werden davon profitieren. Ein autofreier und städtebaulich ansprechender Übergang vom DOC zur Altstadt  war für uns daher zwingend erforderlich.

Das DOC ist nicht nur eine Chance für die Altstadt und den Einzelhandel. Wir erhoffen uns ebenso einen Wirtschaftsimpuls für unsere Region. Das DOC bringt Arbeitsplätze und ist eine Chance für das hiesige Handwerk und die Remscheider Unternehmen. Ob beim Bau oder der Wartung, ein Projekt dieser Größenordnung benötigt die Unterstützung aller Akteure.

Anders als bei der Blume haben wir die DOC-Planungen von Anfang an positiv, aber auch kritisch, begleitet. Wir wollen kein DOC um jeden Preis. Es ist auch kein Allheilmittel. Nach wie vor gibt es für uns heikle Punkte, aber auch Anregungen:


Verkehrskonzept für die Lenneper Altstadt und Untersuchung der übrigen Verkehrsströme rund ums DOC und in Lennep

Der Fußgänger- und Autoverkehr in Lennep, insbesondere in der Altstadt, müssen in Einklang gebracht werden. Dies kann z.B. durch Einbahnstraßenregelungen, Anliegerparken und Anlieger-Frei-Zonen, u.a. in der Brehmstr., Röntgenstr., Albrecht-Thaer-Str. und Hentzenallee, gewährleistet werden. Da ein Verkehrskonzept dieser Art bis jetzt nicht Aufgabe des Gutachters war, reicht die bereits vorliegende Parkraumanalyse nicht aus.

Über die o.g. genannten Punkte hinaus sollte die Situation am Hasenberg begutachtet werden. Dort könnte es durch Stauumfahrungen zu einer höheren Verkehrsbelastung kommen.

 

Ein Monitoring für die Verkehrskonzepte

Auch nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des DOC sollten die verkehrlichen Planungen mit Hilfe eines Monitorings kontinuierlich kontrolliert werden.

 

Einrichtung einer zweiten Zu-/Ausfahrt über die Straße "Am Stadion" gegenüber der Einmündung Friedrichstraße

Durch die direkte Zufahrt zum Parkhaus wird der Knoten Ringstraße/Raderstraße entlastet und zusätzlicher Verkehr vermieden.

 

Einplanung von zusätzlichem Verkehr durch das geplante Gewerbegebiet an der Borner Straße (Erdbeerfelder)

In der DOC-Informationsveranstaltung für Mandatsträger am 16.03.2015 wurde zurecht danach gefragt, ob ein möglicher Mehrverkehr durch das geplante Gewerbegebiet an der Borner Straße (Erdbeerfelder) von Brilon Bondzio Weiser in die Begutachtung eingeflossen ist. Laut Aussage von Herrn Weiser ist dies nicht geschehen. Dies ist jedoch dringend erforderlich.

 

Einrichtung eines intelligenten Nahverkehrskonzepts für die ÖPNV- und SPNV-Anbindung

Der Verkehrsgutachter hat folgerichtig festgestellt, dass aufgrund der integrierten Lage mehr Kunden auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden. Dafür benötigt es ein innovatives Konzept. Über unsere grundsätzlichen Forderungen, wie die Verbesserung der Anbindung an Rhein und Ruhr, Ausbau der E-Mobilität und des Radverkehrs, hinaus, braucht es eine verkehrliche Verbindung zwischen DOC und Bahnhof Lennep. Die bisherige Taktung der Linienbusse ist unzureichend. Wir könnten uns z.B. zusätzliche Shuttle-Verbindungen oder auch ausleihbare Fahrräder und Pedelecs vorstellen. Die Einrichtung eines Nahverkehrskonzepts sollte im städtebaulichen Vertrag festgeschrieben werden.

 

Feinstaub – Startwert und dauerhafte Messstelle für das Monitoring

Die Frage der Lärm- und Schadstoffbelastung sehen wir kritisch. Die Entwicklung und Einhaltung der Grenzwerte muss in Zukunft beobachtet werden. Das geplante Monitoring ist der richtige Ansatz. Wichtig sind für uns dabei ein realistischer Startwert, d.h. keine Schätzung, und die Einrichtung einer dauerhaften Messstelle.

 

Verlagerung des Wochenmarktes

Der Wochenmarkt sollte im Übergangsbereich zwischen DOC und Lenneper Altstadt stattfinden. Das Stadtmarketing soll Gespräche mit den Marktbeschickern aufnehmen, mit dem Ziel, ein zeitgemäßes Konzept für den Markt zu erarbeiten.

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Kreisverband