Arbeit und Soziales
![]() |
Wie in allen Bereichen war auch die politische Debatte im Sozialbereich in den vergangenen Jahren vom Sparprozess geprägt. Trotz des großen Einspardrucks ist es uns dabei gelungen die Mittel für die soziale Wohlfahrtspflege weitgehend beizubehalten. Auch ist es durch das ehrenamtliche Engagement vieler Remscheiderinnen und Remscheider gelungen, mit Umstrukturierungen und maßvollen Einsparungen Angebote wie die Tafel, die Stadtteilbibliothek Lüttringhausen oder das Bürgerbüro Rosenhügel zu erhalten.
Vorschläge von CDU und Wählergemeinschaft die sozialen Standards in unserer Stadt zu senken, haben wir in der Vergangenheit hingegen abgelehnt und werden dies auch in Zukunft tun! Wir Grüne stehen zur Verantwortung der Stadt Remscheid für alle ihre Einwohnerinnen und Einwohner, insbesondere auch derjenigen, die unserer sozialen Unterstützung bedürfen.
Ziel: Neue Impulse für eine regionale Arbeitsmarktpolitik
Trotz des deutlichen Wirtschaftsaufschwunges und gesunkener Arbeitslosenzahlen der vergangenen Jahre sind noch immer über acht Prozent der Remscheiderinnen und Remscheider arbeitslos, viele von ihnen seit mehr, als einem Jahr. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern im Bergischen Land, der Bergischen Entwicklungsagentur, unseren Berufsschulen, den Gewerkschaften und den Verbänden und Bildungszentren der Bergischen Wirtschaft wollen wir in den kommenden Jahren nach Wegen suchen die Arbeitsmarktpolitik zu regionalisieren. In gemeinsamer Anstrengung wollen wir neue Impulse für eine zielgerichtete Qualifizierung, Eingliederung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen im Bergischen Land setzen und das Entstehen neuer Langzeitarbeitslosigkeit verhindern. Dazu gehört es auch die hierfür in den Jobcentern zur Verfügung stehenden Bundesmittel auf ihre zielgerichtete Verwendung hin zu überprüfen und dieser, wo nötig, zuzuführen.
Ziel: Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, kein Schulabgang in „Hartz IV“
Was für die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit gilt, muss erst recht gelten für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Gemeinsam mit den weiterführenden Schulen, der Kompetenzagentur „Kompazz“, dem Jugendrat und vielen anderen Engagierten haben wir in den vergangenen Jahren in diesem Bereich vieles erreicht. Mit der Einrichtung der „Koordinierungsstelle Übergang Schule/ Beruf“ soll diese Arbeit in den kommenden Jahren verstetigt werden. Unser Ziel ist es, allen Schulabgängerinnen und Schulabgängern, denen der Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht aus eigener Kraft gelingt, ein sinnvolles Angebot zu machen, welches ihnen entweder direkt den Zugang auf den Arbeitsmarkt eröffnet, oder sie hierfür zielgerichtet qualifiziert.
Ziel: Erhalt und Förderung des dritten Arbeitsmarktes
Ein Arbeitsplatz bedeutet nicht nur seinen Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können. Arbeit ermöglicht soziale Kontakte und Teilhabe, verleiht Selbstbewusstsein, fördert das Verantwortungsgefühl für sich und andere und ist für uns GRÜNE deshalb ein Wert an sich. Darum ist es für uns selbstverständlich, dass dort, wo der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt – aus welchen Gründen auch immer – dauerhaft versperrt ist, Angebote öffentlich geförderter Beschäftigung bestehen bleiben müssen. In Remscheid bieten Träger wie der „Internationale Bund“ (IB), die „Arbeit Remscheid“ oder die „Gabe“ eine Vielzahl qualifizierender und aktivierender Beschäftigungsangebote, von denen sowohl die Beschäftigten, als auch das öffentliche Leben in unserer Stadt profitieren. Hierfür sind der Freizeitpark „Kräwi“, das Freibad Eschbachtal oder das Sozialkaufhaus „KaRe“ nur drei Beispiele. Leider hat sich die Bundesregierung in den vergangenen Jahren gegen den Widerstand der GRÜNEN zunehmend aus der Finanzierung des dritten Arbeitsmarktes zurückgezogen. Wir GRÜNE werden alle Möglichkeiten nutzen, um diese Angebote für unsere Stadt zu erhalten und gleichzeitig auf allen Ebenen dafür streiten, dass sich die schwarz-rote Bundesregierung nicht weiter aus ihrer Verantwortung stiehlt.
Ziel: Möglichkeiten eröffnen - Ausweitung des Modells „Bürgerarbeit“
Aber auch die Stadt Remscheid kann im Rahmen ihrer Mittel aktiv für mehr Teilhabe über den dritten Arbeitsmarkt sorgen. Das zeigt der Erfolg des Programms „Bürgerarbeit“. Anstatt Wohnraum über die „Kosten der Unterkunft“ zu alimentieren, wollen wir mit diesem Geld für mehr Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, die Möglichkeit eröffnen einer öffentlich geförderten Beschäftigung nachzugehen. Dazu wollen wir mit der Bundesagentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) und dem Jobcenter (früher Arge) dauerhafte Vereinbarungen treffen.
Ziel: Armut und ihre Folgen vermeiden durch die Entwicklung koordinierter „Präventionsketten“
Städte wie Monheim oder Gelsenkirchen machen es vor: Durch eine konsequente Vernetzung und eine zentral koordinierte, einzelfallbezogene Abstimmung möglichst aller Akteure, die in einer Stadt beruflich oder ehrenamtlich mit der Gesundheit, Betreuung, Bildung und sozialen Begleitung der Menschen befasst sind, kann in vielen Fällen Armut und ihren Begleitfolgen vorgebeugt werden. Darum wollen wir die auch in Remscheid schon heute existierenden hervorragenden, vielfältigen Beratungs-, Unterstützungs-, Hilfs- und Begleitungsangebote schrittweise zu sogenannten „Präventionsketten“ zusammenführen. Dazu wollen wir in der kommenden Ratsperiode eine von Stadtverwaltung und den Trägern der Wohlfahrtspflege und der Jugendhilfe getragene zentrale Koordinierungsstelle „Prävention“ einrichten, die sich dauerhaft dem Aufbau, der Koordination und der ständigen Weiterentwicklung von „Präventionsketten“ widmet. Ziel muss es sein, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen frühzeitig Aufmerksamkeit erfahren und ihnen angefangen von „Frühen Hilfen“ für junge Familien bis hin zur Pflege im Alter, in jeder Lebensphase eine auf den Einzelfall bezogene, begleitende und aufeinander aufbauende Hilfestellung angeboten werden kann.
Ziel: Stadtteilzentren fördern, städtische Beratungs- und Bildungsangebote dezentralisieren
Stadtteilzentren und Stadtteilarbeit haben Dank der hervorragenden Arbeit vieler ehren- und hauptamtlich engagierter Menschen in vielen Teilen Remscheids schon heute einen großen Stellenwert. Ob in Hohenhagen, Honsberg, Klausen, Kremenholl, Lennep oder Rosenhügel, überall dort trägt diese Arbeit nachweislich Früchte. Darauf wollen wir in den kommenden Jahren aufbauen. So werden wir uns dafür einsetzen, dass in weiteren Stadtteilen und Quartieren, wie u.a. Hasenberg oder Steinberg, Stadtteilzentren entstehen, in denen von sozialer Beratung bis hin zu Sport- und Bildungsangeboten vielfältige Facetten des Zusammenlebens im Quartier an einem Ort zusammenkommen. Wir werden gemeinsam mit der Stadtverwaltung, freien Trägern und Vereinen nach Wegen suchen weitere Angebote in die Stadtteile und Quartiere zu bringen. So wollen wir z.B. Beratungs- und Bildungsangebote städtischer Ämter und Einrichtungen, wie des Gesundheitsamtes, des Migrationsbüros oder der Volkshochschule, einbringen und dort, wo es möglich und sinnvoll ist - rotierend – vor Ort in den jeweiligen Stadtteilzentren anbieten.