Unser Standpunkt zur Taxonomie-Einstufung von Atomenergie

Bündnis 90/Die Grünen Remscheid lehnen jegliche Elemente der Nuklearenergie und Erdgasversorgung in der EU-Taxonomie für ökologisch nachhaltige Aktivitäten ab. Sollten diese Technologien als nachhaltige Investitionen in die EU-Taxonomie aufgenommen werden, kämen sie für sehr günstige Finanzierungsbedingungen in Frage.
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1. Atomenergie ist nicht sicher
Betrachtet man die Sicherheit von Atomkraftwerken, so ist zu sagen, dass sie pro Energieeinheit, die sie im ganzen Lebenszyklus produziert haben, im Verhältnis zu fossilen Kraftwerken weniger Leben gekostet haben. Das ist vor allem richtig, wenn man die Luftverschmutzung und ihre Folgen mit einbezieht.
- Was aber bei dem Argument schnell hinkt, ist die Tatsache, dass Atomkraftwerke leicht durch Naturkatastrophen oder Terroranschläge in eine reine Katastrophe verwandelt werden können.
- Sie sind um einiges anfälliger gegen diese Problematiken als andere Kraftwerke und ihre Unfälle sind gravierender als die anderer Kraftwerke.
- Tatsache ist ebenfalls, dass wenngleich die Todeszahlen im großen und ganzen betrachtet sehr gering sind, dass jedoch auch die Auswirkungen auf die Umwelt im Falle eines Unfalls sehr stark und schlimm sind.
- Erschwerend kommt hinzu, dass Unfälle oft vertuscht werden. Natürlich ist das ein Problem der politischen Landschaft und nicht der Kraftwerke direkt, aber es ist definitiv ein Punkt, den man in Sachen Atomkraft bedenken sollte. Je länger ein Unfall verheimlicht wird, desto verheerender sind die Auswirkungen und desto schlechter abschätzbar sind dessen Folgen.
- Alte Kraftwerke sind anfällig auf Probleme und wenn sie schlecht gewartet werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein größerer Unfall passiert.
2. Atomkraft ist nicht sauber
Von Anhängern der Atomlobby wird Atomenergie mit einem kleinen ökologischen Fußabdruck beworben. Zwar stimmt das gewissermaßen - die Kraftwerke verbrauchen in der Tat wenig Platz, erzeugen mit wenig Rohstoff viel Energie und haben geringere Treibhausemissionen als Wind- und Solarkraftwerke.
- Dennoch: Auch wenn der radioaktive Abfall als gering und gut beherrschbar gilt, so sind Endlager doch nur eine Übergangslösung.
- Eine komplette Abschirmung der Reststrahlung ist fragwürdig und auch kommt es immer wieder zu Problemen mit den Endlagern - Lecke und Unfälle kommen immer wieder vor. Jeder dieser Unfälle hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt.
- Abgesehen davon ist das Endlager - nicht, wie der Name suggeriert - keine Endlösung. Man weiß nach wie vor nicht, wie man den giftigen Abfall gut loswird, außer ihn einfach wegzusperren.
- Auch sind Solarkraftwerke deswegen nicht so CO2-neutral, weil wesentlich mehr Geld in die Atomenergieforschung gesteckt wurde als in die Solarenergieforschung, und das über Jahrzehnte hinweg. Solarenergie steckt vergleichsweise in den Kinderschuhen und hat enormes Ausbaupotential.
- Auch sind Teile von ausgedienten Solarkraftwerken wieder verwendbar, Teile von Atomkraftwerken nicht, da diese oft veraltet sind und mit modernen Reaktorlandschaften nicht kompatibel sind.
3. Atomenergie ist nicht günstig
Wenngleich auch der Strom, den Atomkraftwerke liefern günstig ist und Reaktoren günstig sind, so ist dieses Argument nicht ganz ohne Kehrseite.
- Die Anschaffung von Atomkraftwerken ist extrem teuer und die Kraftwerke müssen lange laufen, bis sie die Kosten wieder einfahren - oft zu lange.
- Erneuerbare Energien stehen erst am Anfang ihrer Blütezeit. Es ist daher also zu erwarten, dass diese immer günstiger werden, bis sie um einiges günstiger als Atomenergie sein werden.
- Erneuerbare Energien, v.a. Solarenergie, könnte mit geringstem Platzaufwand v.a. in Städten eingesetzt werden (Dachzellen).
- Ein Ausbau in die Richtung ist daher nicht nur nachhaltig, sondern auch günstig, da erneuerbare Energien die Atomenergie in absehbarer Zeit ablösen werden.
4. Der Rohstoff ist nicht unendlich
Ein weiteres, beliebtes Argument unter Verteidigern der Atomenergie ist, dass der Rohstoff für die Kraftwerke, hauptsächlich Uran, ubiquitär vorhanden ist und sogar aus Müll und Meerwasser gewonnen werden kann.
- Uran mag zwar in der Tat noch lange reichen, aber mit steigender Bevölkerungszahl brauchen sich auch diese Vorräte rasch auf und Uran wird auch für andere Dinge benötigt.
- Uran muss, um spaltbar zu werden, vorher angereichert werden, was ebenfalls nicht ganz unbedenklich und teuer ist. Für die Herstellung dessen ist außerdem viel Energie notwendig.
- Wind und Sonne hingegen wird es immer geben, nicht “nur” tausende von Jahren und zwar ohne das schon genannte Endlagerproblem.
- Daher sind Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke auf lange Sicht besser versorgt als Atomkraftwerke.
5. Atomenergie ist nicht zukunftsgemäß
Von führenden Experten der Klimapolitik (darunter der Vorreiter James Hansen) wird Atomenergie als saubere Zukunftselektrizität angesehen. Bedingt stimmt das, immerhin sind die Kraftwerke sehr effizient und sauber.
- Bei Atomkraftwerken gibt es wenig Zukunftsvision - eine Verbesserung der Kraftwerke ist nur in sehr bedingtem Rahmen möglich.
- Neue Energieherstellungsformen wie z.B. Wasserstoffkraftwerke, sind jetzt groß im Kommen und es ist zu erwarten, dass die Technik dahinter bald um einiges effizienter und sicherer sein wird als Atomkraftwerke.
- Atomkraftwerke sind auch oft nicht mit den anderen, nachhaltigen Kraftwerken und dem dazugehörigen Stromnetz kompatibel und müssen speziell an selbiges angeschlossen werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
- Durch diese mangelnde Kompatibilität werden Atomkraftwerke in Zukunft zunehmend teurer und unpraktischer werden, was wiederum die Laufzeit erhöhen muss, deren Nachteile wir bereits angesprochen haben.
Zusatz:
Diese beiden schädlichen Energiesysteme widersprechen allen sechs Nachhaltigkeitszielen der Taxonomie-Regelung, denn sie
1. tragen durch Lebenszyklusemissionen und Opportunitätskosten weiter zum Klimawandel bei
2. erschweren die Anpassung an den Klimawandel, indem sie starre Systeme schaffen, die bei extremen Wetterereignissen versagen
3. fügen den Wasser- und Meeresressourcen durch Erwärmung und Verschmutzung großen Schaden zu
4. behindern den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, indem sie unlösbare lineare Abfallströme erzeugen
5. sind beide führende Umweltverschmutzer
6. tragen nachweislich zur Schädigung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme bei: durch Abbau, Gewinnung, Verarbeitung sowie in Bau und Abfallproduktion.
EUROSOLAR stellt eine Vision vor, in der die Europäische Union und die europäischen Länder den erneuerbaren, klimastabilisierenden Weg einer „Regenerativen Dekade“ einschlagen: Dies ist das dringendste Ziel für Europa im Jahr 2022 und erfordert einen klaren Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen und der Atomenergie als oberstes Gebot sowohl der EU-Politik als auch der nationalen Praxis.
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