ANTRAG Tihange abschalten!

21.02.17 –

Antrag zur Sitzung des Ausschuss für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung am 28.02.2017 und des Rates am 30.03.2017:

  1. Der Rat beauftragt den Oberbürgermeister gegenüber Land und Bund in geeigneter Form deutlich zu machen, dass das Atomkraftwerk Tihange auch ein potenzielles Risiko für Remscheid darstellt.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, die im Auftrag der StädteRegion Aachen erstellte Studie der Universität für Bodenkultur Wien auszuwerten und die Ergebnisse der Studie in ihre Katastrophenschutzplanung mit einfließen zu lassen.

Begründung:

Beim Atomreaktor Tihange 2 wurden 2012 16000 Risse am Basismetall der Reaktordruckbehälter gefunden. Dies führte, zusammen mit anderen Pannen, immer wieder zu Abschaltungen des AKWs. Besonders die immer wieder notwendigen Abschaltungen sowie weitere Fragen zur Sicherheit der Atomreaktoren am Standort Tihange, geben Anlass zur Besorgnis und haben zu massiven Protesten in Deutschland geführt.

Eine neue Studie des Instituts für Bodenkultur Wien für die Städteregion Aachen zeigt, dass nicht nur Aachen von einem möglichen Unfall im Atomkraftwerk Tihange betroffen wäre, sondern weite Teile ganz Nordrhein-Westfalens. Das Gutachten der Universität für Bodenkultur Wien kommt zu dem Ergebnis, dass es bei einem Unfall eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür gäbe, dass das radioaktive Material mit dem Wind nach Deutschland verdriftet würde. Remscheid gehört unmittelbar zu den Regionen, in denen der Westwind-bedingte Steigerungsregen niedergehen würde. Die Wahrscheinlichkeit für eine Wetterlage, in der der zulässige EU-Strahlungsgrenzwert bei einem Unfall überschritten würde, wird in der Studie für Aachen mit etwa 30 % für weite Teile von NRW mit 10 % angegeben. Deshalb muss dies in die Katastrophenschutzplanung von Remscheid einfließen.

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