100% für Ilka - Wahl zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl

29.03.17 –

Am 28. März wurde Ilka Brehmer mit 100% zur Direktkandidatin für den Bundestagwahlkreis Solingen - Remscheid - Wuppertal II gewählt. Hier ihre Bewerbungsrede:

Gegen Armut, für mehr Teilhabe am Arbeitsleben und die Rente muss wieder sicher sein

-in unserer sozial-ökologischen Marktwirtschaft-

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich möchte gerne eure grüne Direktkandidatin für den Bundestag für Remscheid, Solingen, Wuppertal-Cronenberg und Wuppertal-Ronsdorf werden.

Daher möchte ich heute Abend meinen persönlichen Werdegang, meine Motive und meine politischen Zielsetzungen vorstellen:

Ich bin Ilka Brehmer, werde demnächst 46 Jahre alt und komme aus Werne an der Lippe. Einer Kleinstadt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Ich bin seit 1 ½ Jahren Bürgerin der Stadt Remscheid. Aus beruflichen Gründen sind wir in 2015 hierher gezogen. Ich bin zum zweiten Mal verheiratet und zu meiner Patchworkfamilie gehören 4 Kinder zwischen 2 und 20 Jahren. Oskar wird in einer Großtagespflege liebevoll und kompetent betreut, Anne besucht als Inklusionskind die Grundschule, Jule die Oberstufe eines Gymnasiums und Jana studiert an der Uni Düsseldorf. Ich bin Kinder,- Betreuungs-, und Bildungsexpertin.

Ich bin in Werne an der Lippe geboren und aufgewachsen und habe dort bis auf kurze Unterbrechungen im Studium mein ganzes bisheriges Leben verbracht. Mit Jana war ich lange Zeit alleinerziehend, mit zunehmender Selbständigkeit bei Jana und größeren Freiräumen bei mir,-- bin ich dort und im Kreis Unna bei B90/Die Grünen aktiv geworden. Nach der letzten Kommunalwahl war ich Kreistagsmitglied für B90/Die Grünen im Kreistag Unna.

Nach unserem Umzug habe ich hier schnell meine politischen Aktivitäten wieder aufgenommen. U.a. bin ich sachkundige Einwohnerin, bzw. Bürgerin im Stadtentwicklungs-und Kulturausschuss. Seit Anfang des Jahres leite ich den AK Soziales in unserer Fraktion. Zudem bin ich Beisitzerin im Vorstand des Kreisverbandes.

Ich bin in einem evangelischen Elternhaus zusammen mit meinen jüngeren Bruder aufgewachsen. Mein Vater ist Vertriebener aus Breslau, meine Mutter Spätaussiedlerin aus Ostpreußen.

Ich habe so schon sehr früh Erfahrungen mit dem Thema Integration gemacht. Dass es für meine Eltern nicht immer leicht war gesellschaftliche Teilhabe zu erfahren; in einer kleinen Stadt am Rande des Münsterlandes, ist mir nicht verborgen geblieben.

Als Teenager bin ich nicht zuletzt durch meine Eltern sehr früh mit in die Themen Eine Welt (damals noch 3.Welt), Anti-Atomkraftbewegung und Flüchtlingshilfe eingebunden worden.

Ich war einige Zeit Mitglied des Jugendclubs Courage, der sich Anfang der 90er Jahre mit dem damals wieder aufkommenden Rechtsextremismus auseinander gesetzt hatte.

Die Handlungsmaxime –GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN—war bereits Leitlinie meiner Jugend.

Keine Früchte des Apartheid-Regimes kaufen, faire Nicaragua-Hemden tragen, Anti-Atomkraft Demo in Hamm Uentrop waren Teil meiner Jugend.

Zunehmend haben mich auch soziale Fragen berührt, da Werne auch eine ehemalige Bergarbeiterstadt mit allen Auswirkungen des Strukturwandels ist. Gleichzeitig habe ich nach einer Beschäftigung gesucht, mit der ich als Frau wirtschaftlich unabhängig sein kann und auch nach möglicher Elternzeit wieder Einstiegsmöglichkeiten habe.

Nach dem Abitur habe ich daher beim Arbeitsamt ein duales Studium mit dem Abschluss Diplom-Verwaltungswirtin absolviert.

Ich habe im Arbeitsamt, bei der Arbeitsagentur und im jetzt im Jobcenter in unterschiedlichen Bereichen der Integration gearbeitet. Zuletzt in unterschiedlichen Aufgabenfeldern, wie der Projektentwicklung und auch rechtlichen Beratung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So kann und konnte ich dazu beitragen Menschen auf den Weg in die Erwerbstätigkeit zu unterstützen.

Für mich ist Arbeit das wichtigste Element für gesellschaftliche Teilhabe, Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit und soziale Absicherung.

Ich bin jetzt fast 46 Jahre alt und habe viele politische und gesellschaftliche Entwicklungen oft hoffnungsvoll erlebt und unterstützt. Zunehmend sorgenvoll nehme ich nun wahr, wie wir für erkämpfte Grund- und Freiheitsrechte sowie Demokratie erneut einstehen müssen. Dinge, die für selbstverständlich erachtet worden sind, werden in Frage gestellt:

• Der Klimawandel als Tatsache wird belächelt.

• Frauen sollen wieder zurück an den Herd.

• rassistische Menschenfeindlichkeit fordert unseren Rechtsstaat heraus. Es gibt eine zunehmend rechte und rechtspopulistische Szene in Deutschland.

Deswegen stehe ich für

• soziale Gerechtigkeit

• gesellschaftliche Teilhabe und

• ökologischen Fortschritt

 

Es geht um eine Gesellschaft für alle, eine inklusive Gesellschaft. Um eine Politik, die für Vielfältigkeit und den Zusammenhalt in der Gesellschaft kämpft. Die allen Menschen freie, gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am Leben ermöglicht, -unabhängig von Alter, sozialer Herkunft, Behinderung, Religion, Geschlecht oder anderen Zuschreibungen.

Es geht um soziale Grundrechte, wie das Existenzminimum für Rentner und Langzeitarbeitslose.

Es geht darum, ob wir auch zukünftig eine offene Gesellschaft haben oder ob Hass, Menschenfeindlichkeit und Demokratieverachtung sich weiter verbreiten können.

Es geht darum, dass wir auch zukünftig unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten. Dürre in Somalia, El Nino in Peru, Gülle in der Neye sind nur einige aktuelle Beispiele.

Die Region, den Wahlkreis 103 mit Remscheid, Solingen, Wuppertal-Cronenberg und - Ronsdorf, die mich und meine Familie in dieser kurzen Zeit so gut aufgenommen hat, möchte ich gerne in Berlin vertreten. Das Bergische Land ist weltoffen, hat eine stolze Geschichte und hat erhebliche Potenziale.

Strukturwandel, Verarmung, Arbeitslosigkeit und Zuwanderung sind die größten Herausforderungen, die jetzt und zukünftig zu bewältigen sind. Wir brauchen eine Vertretung in Berlin, die spürbare Veränderungen für Remscheid, Solingen und Wuppertal schafft. Die Schuldenkrise unserer Kommunen muss ein Ende haben.

In der nächsten Zeit werde ich aktiv mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region ins Gespräch gehen, um noch mehr zu erfahren, wie ich durch meinen politischen Einsatz ihre Lebensverhältnisse verbessern kann.

Mein großes Interesse und Schwerpunkt meiner politischen Arbeit ist die Arbeitsmarkt-, Renten- und Sozialpolitik.

Hierzu möchte ich etwas ausführlicher werden.

Die Arbeitslosenversicherung muss bewirken, dass Langzeitarbeitslosigkeit am besten erst gar nicht entsteht. Eine Verlängerung des ALG I-Bezugs verzögert nur den Übergang in ALG II, verhindert ihn aber nicht. Daher steht im Vordergrund die Qualifizierung von Arbeitslosen zu finanzieren, sie für Berufe mit Zukunft fit zu machen und damit ihre Jobchancen zu verbessern. Die Arbeitslosenversicherung muss zu einer Versicherung, die für alle Beschäftigten und Selbstständigen da ist weiterentwickelt werden. Sie unterstützt vorbeugend mit Qualifizierung, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

Ungefähr ein Drittel aller Arbeitslosengeld II-EmpfängerInnen hat nur geringe Beschäftigungschancen aufgrund chronischer gesundheitlicher Probleme oder einer niedrigen Qualifikation und ist deshalb lange Zeit auf Leistungsbezug angewiesen. Jeder hat ein Anrecht auf gesellschaftliche Teilhabe durch Arbeit. Wir benötigen daher einen geförderten langfristig angelegten sozialen Arbeitsmarktes. Wir wollen Arbeit und nicht die Arbeitslosigkeit fördern. Mit der Aktivierung passiver Leistungen ist die Finanzierung von Arbeit möglich.

Wir fordern einen besseren Schutz vor Altersarmut. Niemand soll nach einem langen Arbeitsleben, nach Kindererziehung oder Pflege in der Altersarmut landen. Dafür wollen wir eine Garantierente oberhalb der Grundsicherung und bessere Erwerbsminderungsrenten einführen.

Das Rentenniveau darf nicht weiter absinken. Die Menschen müssen sich auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen können.

Grüne Sozialpolitik hat für mich den Anspruch so zu wirtschaften, dass wir die Grundlagen unseres Lebens für die zukünftigen Generationen erhalten. Eine Gesellschaft zu ermöglichen in der alle Menschen am Wohlstand beteiligt sind. Wir können unseren Teil dazu beitragen, dass Fluchtursachen bekämpft werden und nicht die Flüchtenden.

Umso wichtiger wird unsere Aufgabe sein.

Ich bitte daher um eure Stimme und Unterstützung für die anstehende Bundestagswahl im Wahlkreis Remscheid, Solingen, W.-tal Ronsdorf und Cronenberg!

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Allgemein | Kreisverband